Elternwochenende der Vereinigung der Eltern Hörgeschädigter in Bayern e.V. in Bliensbach
Für den 13./14.10.2017 lud die Elternvereinigung Hörgeschädigter in Bayern e.V. nach Schwaben zum Elternwochenende.
Bei traumhaft schönstem goldenen Herbstwetter trudelten nach und nach alle teilnehmenden Familien im Schullandheim Bliensbach ein.
Nach dem gemeinsamen Abendessen trafen wir uns zur Kennenlernrunde. Es war interessant zu sehen, dass von ganz kleinen Babys bis zu Kindern im Teenie-Alter eine breite Altersspanne vertreten war. Es gab neuen Mut und Kraft zu sehen, dass die damaligen Kinder des Vorstandes inzwischen erwachsen geworden waren. Sie übernahmen die Kinderbetreuung.
In der Kennenlernrunde durften wir die einzelnen schulischen- und beruflichen Laufbahnen der damaligen Kinder, heutigen jungen Erwachsenen, erfahren. Auch wenn unser Alltag oft sehr kräftezehrend ist sieht man, dass es sich lohnt !!!
Die Kinder freuten sich bereits auf ihre gemeinsamen Stunden bei Spiel und Spaß. Beim Frühstück waren sie zum Teil schon ganz aufgeregt.
Unser Dozent, der Psychologe Herr Prof. Manfred Hintermair, war lange Jahre an der Universität Heidelberg tätig (www.ph-heidelberg.de/hintermair-manfred).
In seinem ersten Vortrag ging es um das Thema: „was hörgeschädigte Kinder (und deren Eltern) in den ersten Lebensjahren für eine gute Entwicklung benötigen“
Wie schon der Titel vermuten ließ, richtete sich dieser Vortrag in erster Linie an Eltern, die noch am Anfang nach der Diagnosestellung „Hörschädigung“ stehen. Wir erfuhren etwas zu den heutigen guten Entwicklungschancen für hörgeschädigte Kinder und den dazugehörigen wichtigen Rahmenbedingungen. Die speziellen Bedürfnisse des hörgeschädigten Kindes und dessen Familie sind im Rahmen der Frühförderung zu berücksichtigen.
Die Entwicklungschancen sind heutzutage so gut wie nie, weil…..
• es das Neugeborenenhörscreening gibt,
• die Hörschädigung relativ rasch entdeckt wird und somit
• die Frühförderung früh beginnen kann
• die Bildungsvorschriften novelliert wurden
• auch die gesetzlichen Grundlagen überarbeitet und novelliert wurden
Frisch gestärkt starteten wir am Nachmittag zum zweiten Vortrag mit dem Thema: „Herausforderungen der Inklusion für hörgeschädigte Kinder und Jugendliche aus psychosozialer Perspektive“
Regelschulen haben mit der Inklusion jede Menge zu tun bzw. müssen sich darauf ein-/umstellen. Bei hörgeschädigten Kindern gibt es eine Reihe von Besonderheiten, die es zu berücksichtigen und zu beachten gilt. Die visuelle Unterstützung im Unterricht ist äußerst wichtig und hilfreich.
In verschiedenen Kleingruppen haben wir zum Thema kleine Workshops durchgeführt und so das Wissen aller zusammengetragen.
Viel zu schnell ist der Samstag vergangen. Sehr gerne wären wir Eltern noch mehr in den Austausch gekommen. Bestimmt beim nächsten Mal! Wir drei teilnehmende Familien vom fOHRum möchten uns auf jeden Fall für die Planung und Organisation des Elternwochenendes 2017 ganz herzlich bedanken.