Selbsthilfe trifft Politik am Freitag, 3. März 2017

“Selbsthilfe trifft Politik“ am Freitag, 3. März 2017


Veranstalter: KISS Mittelfranken, Kontakt- und Informationsstellen Selbsthilfegruppen

Es waren Vertreter von verschiedenen Vereinen und 4 Stadträte/innen der Stadt Erlangen anwesend.
Nach einer Vorstellungsrunde wurden 3 runde Tische gebildet. An jedem Tisch nahm ein Stadtratsmitglied teil.

Zuerst hat jeder nochmals seine Funktion in dem Verein, welchen er vertritt, dargelegt und was der Schwerpunkt des Vereins ist. Nachdem in unserer Runde auch 2 Teilnehmer vom Gehörlosenverein und wir als Vertreter von fOHRum waren, drehte sich natürlich fast alles um das Thema Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit.

Wir haben unsere Sorgen im Bereich Schulbildung und Unterstützung von Kindern und dessen Eltern im Bereich: gemeinsames Zusammenleben und Kommunikation erörtert. Es wurde vorgeschlagen, dass die Stadt Erlangen einen Mitarbeiter/in zum Gebärdendolmetscher ausbilden sollte, damit Gehörlose eine Unterstützung bei Ihren Amtsgängen erhalten. Allen Teilnehmern an unserer Runde, einschließlich der Stadträtin waren die Benachteiligungen und Erschwernisse für Gehörlose in unserer hörenden Welt nicht so bewusst.
Weiterhin wurde bemängelt, dass ein Austausch zwischen Hörenden und Gehörlosen sehr problematisch ist, da es keine Kostenübernahme von Dolmetschern gibt, wenn es sich um private Anliegen handelt. Alle Vereinsvertreter haben bemängelt, dass es zu wenige kostengünstige bzw. kostenlose Räumlichkeiten gibt damit sich die Mitglieder treffen und austauschen können.
Ein gemeinsamer Tenor war auch, dass sich viele Vereine nicht von den entsprechenden Stellen der Kommunen und des Staates unterstützt fühlen, obwohl dies ihre Aufgabe wäre.
Die Stadträtin hat sich verschiedene Stichpunkt notiert und möchte versuchen einige davon in den nächsten Sitzungen des Stadtrats zu erörtern.
Nach einer knappen Stunde, welche im Fluge verging, gab es nochmals ein Resümee aller Teilnehmer.
Wir fanden das Treffen sehr interessant und würden es befürworten, wenn es eine ständige Einrichtung werden würde. Denn uns und vielen anderen ist vielleicht hier erst klar geworden, wie schwierig es ist andere Menschen auf seine Situation aufmerksam zu machen und diese zu sensibilisieren um somit das Leben für alle leichter und besser zu gestalten.

Thomas Lehner