Bericht über das Gruppentreffen am 15.11.2018 um 20 Uhr
Referent: Herr Gert Gilson, HG-Träger, Student, vor der Promotion Thema:Persönlicher und schulischer/biographischer Lebensweg, Studium und Promotion
Herr Gert Gilson und sein Bruder sind die Söhne unserer Gruppengründerin. Von daher war die Idee, nach nun fast 30 Jahren die eigenen Erfahrungen von Gert zu hören.
Nicht alles, was die Eltern für Maßnahmen und Vorkehrungen (Schule, Freizeitbereich….) treffen, sind cool.
Er berichtete:
Er besuchte den Kindergarten, Grundschule und Gymnasium jeweils im Regelbereich. Bei seinem Studium (Wirtschaft & Recht) hatte er 400 Kommilitonen.
Je älter er wurde, umso weniger Hilfe und Unterstützung hatte er angenommen.
Er kam in die Schule und es war bereits jeder Lehrer über ihn informiert, jeder wusste Bescheid. Deshalb seine Grundausstattung während der Grundschulzeit:
- Ständig musste er in der 1. Reihe sitzen
- häufig kam die FM-Anlage zum Einsatz und
- er musste auf einen Drehstuhl sitzen.
Gert kam in die 5. Klasse und es war bereits wieder jeder Lehrer über ihn informiert und wieder wusste jeder Bescheid.
Wieder seine Grundausstattung:
- Ständig musste er in der 1. Reihe sitzen und
- häufig kam die FM-Anlage zum Einsatz.
Lippenablesen hatte er in der Frühförderung gelernt. Das wurde immer besser und half ihm auch im Unterricht zu verstehen.
Seine 11 Lehrer am Gymnasium wurden von 2 Damen vom MSD Hören betreut. Deshalb erhielt er inzwischen mehr Zeit bei Diktaten und Nacherzählungen.
Als Teenie war er ein totaler Sturkopf. Was zur Folge hatte, dass er sämtliche Hilfsmittel und Hilfsangebote ablehnte.
Wir erhielten folgenden Ratschlag:
Wir als Eltern sollen zuversichtlich bleiben, auch wenn es manchmal sehr schwer fällt, und dies an die Kinder weitergeben!
Eine Sonderstellung kann isolieren, kann aber auch selbstverständlich sein.
Die eigenen Stärken des Kindes nutzen und fördern, bringt in der Folge ein motiviertes Kind. Immer wieder die positiven Signale spiegeln. Hat zur Folge, dass ein stärkeres Selbstbewusstsein, aber auch mehr Mut und eine größere Selbstverständlichkeit, entwickelt werden. Was zu mehr Gelassenheit führt.
Andrea Grätz